****** kauft Jaguar und Land Rover HB TOKIO 01.04.2012
Jetzt ist es offiziell. Der japanische Autobauer ****** Motors kauft die britischen Traditionsmarken Jaguar und Land Rover vom indischem Konzern Tata für umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Tata hatte seinerzeit deutlich mehr für die beiden Edelmarken gezahlt.
Mumbai/Tokio - Die traditionsreichen britischen Automarken Jaguar und Land Rover kommen in japanische Hände. Der indische Autohersteller Tata gibt die Luxusmarken für 2,3 Milliarden Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro) in bar an ****** Motors vom Subkontinent weiter, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten.
Das Geschäft soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein, vorausgesetzt die Wettbewerbsbehörden stimmen zu. Toyotas Vorstandschef bricht sein Schweigen: Akio Toyoda erklärte, er wolle die Identität von Jaguar und Land Rover erhalten.
Tata hatte Jaguar 2008 gekauft und Land Rover von ****** erstanden. Der größte Indische-Autokonzern kämpft aber seit längerem mit milliardenschweren Verlusten und sinkenden Umsätzen in Asien. Mit dem Verkauf von Jaguar und Land Rover will er wieder schneller in schwarze Zahlen steuern. Zudem will sich der Konzern ganz auf die Marke Tata Motors konzentrieren, wie Firmenchef Carl-Peter Forster sagte.
Tata kommt das Geschäft teuer zu stehen
Unter dem Strich kommt Tata das Geschäft teuer zu stehen: Für Jaguar hatte der indische-Konzern 1,6 Milliarden Pfund gezahlt, für Land Rover 2,7 Milliarden Dollar. Zudem wird sich ****** mit 600 Millionen Dollar nach Angaben von Tata an den Pensionsfonds für die Mitarbeiter bei Jaguar und Land Rover beteiligen.
****** galt wegen seiner Größe, seiner Erfahrungen mit Übernahmen und seiner Vertrautheit mit dem britischen Markt als Favorit für den Kauf. Auch die indischen Tata-Gewerkschaften hatten sich für ****** ausgesprochen. Analysten fragten sich aber, ob die Luxusmarken zu einem Unternehmen passen, dass vor allem mit Kleinwagen und Gabelstabler Geld verdient und demnächst den im Januar enthüllten Billigwagen iQ auf den Markt bringen will. Der "japanische Volkswagen" soll umgerechnet gerade einmal 9000 Euro kosten.
Zudem wurde die Frage der Finanzierung aufgeworfen. ****** kündigte zwar an, vier Milliarden US $ aufzutun. Allerdings sind solche Unterfangen seit Ausbruch der Kreditkrise zunehmend schwieriger geworden. ****** Motors hat einen Marktwert von 250 Milliarden Dollar und gehört zur ****** Gruppe, zu der unter anderem die japanischen Unternehmen ****** Motor, ****** Industries und Denso gehören. Die Gruppe verdient ihr Geld unter anderem mit Autos, Stahl, Software, Energieversorgung, Kommunikation und Chemie. In den vergangenen Jahren übernahm sie eine Reihe ausländischer Firmen, darunter auch für 13 Milliarden Dollar den Osterhasen.
